„Reißt die Bude besser ab! Das haben uns vor vier Jahren so einige Leute gesagt.“ Jens Offenbecher, stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreises Knorrsches Haus, muss lächeln. Denn die Skeptiker von 2011 sind inzwischen eines Besseren belehrt worden.
Uder (Eichsfeld). Drei Jahre hat es gedauert. Doch voller Freude zeigen die heute 60 Vereinsmitglieder das fertig sanierte Altenteil. Strahlend weiße Gefache, eingefasst von Fachwerkbalken in einer Farbgebung, die an Taubenblau herankommt, leuchten auf die Kirchgasse und in den Innenhof.
Die Farbe der Balken war kein Wunsch von uns. Das ist die Farbgebung, die bei einer Untersuchung zum Vorschein kam, erklärt Zacharias Kobold von der Planungsgruppe. Auch innen ist im Altenteil alles fertig. Wir hatten bis jetzt keine sanitären Anlagen für Veranstaltungen und unsere Hoffeste. Das ist jetzt anders, zeigt Jens Offenbecher auf die nagelneuen und recht modernen Waschbecken. Im Kriechkeller, der vertieft wurde, fand eine Heizung Platz, die nicht nur das Altenteil, sondern auch das Haupthaus später versorgen soll. Die Rohre liegen schon. Wir können jederzeit im Haupthaus einen Heizkörper anschließen. Im Obergeschoss des schmalen Gebäudes hat eine kleine Pilgerwohnung Platz gefunden. Schließlich liegt Uder und damit das Knorrsche Haus direkt am Jakobsweg. Nutzbar aber ist sie noch nicht. In etwa zwei Jahren, schätzt Zacharias Kobold. Es gibt Pläne, dass im kommenden Jahr mit dem Bau eines Laubenganges begonnen werden soll, der das Haupthaus mit der Wohnung verbindet, damit auch einen richtigen Zugang zu ihr schafft. Damit haben wir dann auch einen zweiten Rettungsweg. Wir müssen ja auch die brandschutztechnischen Aspekte berücksichtigen, sagt Kobold. Gestemmt werden konnte das mit Förderungen aus der Dorferneuerung, von der unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises, des Landesamtes für Denkmalpflege und weiteren Zuwendungen. Aber auch die Eigenleistung der Vereinsmitglieder und die Benefizkonzerte sowie Hoffeste halfen nicht unerheblich. Jetzt aber kommt das Haupthaus an die Reihe. Letztmalig darf man sich am kommenden Sonntag beim Tag des offenen Denkmals ein Bild vom Zustand machen. Dann wird eingerüstet. Dach, Südwand und innen komplett, heißt es vom Verein. Im Nutzungskonzept ist verankert, dass das Haupthaus Platz für Veranstaltungen bietet, ein kultureller Mittelpunkt der Gemeinde wird. Einige Wände werden weichen. Die Statik ist gerade in Arbeit. Vorstellen kann sich der Freundeskreis, dass das Haus auch als Trauzimmer genutzt werden kann mit viel Platz für einen anschließendem Empfang. Am Sonntag, zum Tag des offenen Denkmals, gibt es Kaffee und Kuchen, der Erlös kommt Schönau zugute. Und am 18. September wird Herbstfest gefeiert. Erst spielen ab 19.30 Uhr die Uderaner Blasmusikanten, ab 20.30 Uhr rockt Andi Wölk mit seiner Band.
Silvana Tismer / 10.09.15 / TLZ
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